unsere gemeinsame Geschichte begann im Jahr 2001, mein jetziger Besitzer endeckte mich durch Zufall bei Mobile, er schaute damals nach einer BMW Isetta, stellte aber fest, dass die aufgerufenen Preise nicht zu seinen Möglichkeiten passten. Ja und dann sah er mich, und weil er sich schon immer mehr für die kleinen und feinen interessierte, nahm er Kontakt zu meinem damaligen Besitzer auf. Schnell war ein Termin gefunden und man traf sich im hessischen Lich, da wo das Bier gebraut wird. Da stand ich nun und wusste nicht was geschehen wird. Ich wurde begutachtet, alle Türen und Hauben wurden geöffnet und auch wieder geschlossen, schließlich unternahmen wir noch eine halbstündige Probefahrt, bei der ich mich von meiner besten Seite zeigte. Wieder zu Hause angekommen wurde noch etwas verhandelt und ich wurde in meinen Schuppen gebracht. "Was wird jetzt wohl aus mir?", ging es mir durch den Kopf. Tage vergingen und keiner schaute nach mir. Am Wochenende ging die Schuppentür auf und ich durfte raus. Dann ging alles ganz schnell, ich fuhr auf einen Anhänger und wurde dort festgezurrt, war schon ein komisches Gefühl, als wir losfuhren und mein alter Besitzer, er war ca. 72 Jahre alt, uns hinterherschaute.
Mensch, was war das für ein Erlebnis, auf der Autobahn fuhren wir an den großen Lkw's vorbei, die mir sonst Angst und Schrecken eingejagt hatten. Nach gut einer Stunde waren wir bei meinem neuen Zuhause angekommen, ich bekam eine eigene Garage. Ein paar Tage später hatte ich wieder Kennzeichen und so erkundeten wir meine neue Heimat. Es war jedesmal schön zu erleben, dass man auf mich wesentlich positiver ragierte, als auf die riesigen Autos, welche aus USA hergebracht wurden. So vergingen einige Jahre in denen wir glücklich unser kleines blaues Fähnchen hinter uns herzogen.
Doch dann begann ich zu kränkeln, wenn es mir so richtig warm wurde, wollte mein Motor plötzlich nicht mehr laufen. So standen wir einigemale am Straßenrand und warteten auf den Abschleppdienst. Mein Besitzer befragte einen Werkstattmeister, ob er uns helfen könne. So kam ich in die Werkstatt und wurde untersucht. Nach vielen Probefahrten und etlichen Minuten, die ich noch vor dem Tor knattern musste, meinte der Meister " Es kann nur der Vergaser sein ". Also wurde meine ---Lunge-- zerlegt, gereinigt, nachgeschliffen und wieder zusammengesetzt. Aber einen richtigen Erfolg hatte diese Arbeit nicht gebracht, wiedern und wieder ging mir das Motörchen aus und wollte nicht wieder anspringen.
Eine neue --Lunge---muss her, dachte mein Besitzer. Es dauerte auch nicht lange und ein neuer Vergaser wurde montiert. Kaum, dass der Zündschlüssel umgedreht war, düsten wir zwei zu einer grösseren Probefahrt, hei war das eine Freude. Zurück zur Werstatt und schön Danke sagen und dann ab nach Hause.
Tja und was glaubt ihr nun passierte? Mein Motor sprang nicht an. Der Meister schaute nach den Kerzen usw., konnte aber nichts feststellen. Wegen Platzmangel wurde ich nach Hause geschleppt und verbrachte viele Monate in meiner Garage, obwohl der Meister meinem Besitzer versprochen hatte nach dem vorhandenen Ersatzmotor zu schauen.
Etwas mehr als ein Jahr nervte mein Beitzer den Meister regelmässig, bis dieser dann vor wenigen Wochen nach dem Motor schaute, ihn wiederaufbaute und schließlich auch bei mir einbaute. Oh was war das für eine Freude, endlich wieder unters Volk, aber erst zum TÜV. Aber vorm TÜV musste ich erstmal wieder in die Werkstatt. Kupplungsseil gerissen und Radbremszylinder undicht --wieder warten..---. Nächster Versuch, sch.......Hauptbremszylinder tropft, also neuer rein. Erneuter Versuch und nix kommt dazwischen. Der Mann beim TÜV hat Angst, dass ich von der Bühne falle, schaut hier und da, rüttelt und schüttelt und macht mit mir eine Probefahrt und zum Schluß Bremsenprüfstand-------war ganz schön eng mit der Handbremse-------.Wir haben dann noch die Scheinwerfer richtig eingestellt ud eine Lichttest gemacht, alles OK.
Neue Plakette auf's Kennzeichen und mit einem guten Gefühl machten wir uns auf den Heimweg, es gab keine Probleme.
Am nächsten Tag brachte ich meinen Besitzer zur Arbeit, wollte schließlich auch einmal seine Kollegen kennenlernen. Nachmittags machten wir uns dann auf den Heimweg, wir hatten schon die Hälfte der Strecke geschafft, als wir zu Tode erschracken. Die Hinterachse blockierte plötzlich und die Reifen quietschten auf dem Asphalt. Schnell trat mein Besitzer die Kupplung und wir rollten auf dem Seitenstreifen aus. Mein Motor dreht sich nicht mehr, keinen Millimeter.
Also wieder Abschleppdienst,......Kopfschütteln vom Meister..........Vergebliche schnelle Rettungsversuche von meinem Besitzer............
Es kann also eine Weile dauern, bis wir uns auf der Strasse, oder wo auch immer, begegnen werden. Unsere Verbundenheit wurde hierdurch nicht geschwächt.
Wo auch immer ihr seid, wir grüssen euch alle