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Gruß aus Down Under

#1 von goggobiber , 31.07.2024 10:32

Hallo Forum,
noch gelingt es uns nicht, unseren Bericht von den ersten Tagen hier einzustellen, aber wir arbeiten dran.
Darum hier unsere Erlebnisse von heute:
Nachdem wir gestern noch den Regler vom Carryaĺl und ein Kreuzgelenk von unserer Limousine reparieren mussten, ging es heute um 9.30 Uhr los. Vor uns lagen 240 km Richtung Süden auf dem Stuart Highway. Unterwegs stellten sich Dampfblasen am Dart von Wayne Hendy ein, was sich aber durch eine bessere Verlegung des Benzinschlauchs beheben ließ. Der Carryall von David litt unter Hitzeproblemen und ging unterwegs ein paarmal aus, lief dann aber gut weiter. Er hat kleinere Kühlluftschlitze als das Original, vielleicht bekommt er einfach zu wenig Kühlluft. Mit einer reduzierten Höchstgeschwindigkeit kam er aber ins Ziel, und je weiter wir nach Süden kommen, desto kühler wird's ja, sonst müssten wir die ganze Tour mit 65 km/h absolvieren. Wir haben schon überlegt, die Kühlluftschlitze etwas größer zu sägen, was machbar wäre, denn der Wagen soll anschließend ohnehin lackiert werden mit originalen Kühllufteinlässen.
Unsere 400er Big-Block-Limo läuft wie am Schnürchen, den zu niedrigen Leerlauf und die rutschende Kupplung hoffe ich morgen früh in den Griff zu bekommen.
So viel für heute, wir melden uns wieder: Bine, Bill und Bernd


Gott schütze mich vor Eis und Wind und Autos, die von heute sind.

 
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RE: Gruß aus Down Under

#2 von Robert , 31.07.2024 12:41

Hallo Australienfahrer,
solange die Probleme an den Fahrzeugen "nur" so groß sind, dass ihr sie vor Ort beheben könnt und es hoffentlich so bleibt, hört es sich bis jetzt ja nach einer ruhigen Tour an. Weiterhin gute und bruchfreie Fahrt
wünscht Robert aus dem heute auch schwülwarmen Norden Deutschlands

 
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RE: Gruß aus Down Under

#3 von Uwe , 31.07.2024 22:44

Hallo,
danke für die Eindrücke von dem ersten Tag der Tour.

Ganz schön mutig was den Carry All betrifft, dieses Fahrzeug war seinerzeit sicher nicht für transkontinentale Fahrten konzipiert. Aber in 3 Wochen habt ihr ihn sicher so weit, dass Fahrer und Fahrzeug auch die geplante Deutschlandtour nächstes Jahr zum Goggo Jubi ohne Probleme absolvieren werden.
Liebe Grüsse nach Down Under.


 
Uwe
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RE: Gruß aus Down Under

#4 von goggobiber , 01.08.2024 08:55

Hallo Forum,
Uwe hat genau das ausgesprochen, was wir hier auch gedacht haben, aber der Carryall fährt hier allen anderen fast davon. Schuld daran ist die unerschrockene (ich vermeide das Wort verwegene) Fahrweise von David (gestern) und Bob heute (wir wechseln uns mit den Autos ab).
Am Carryall haben wir heute vor dem Start, der erst für 11.00 Uhr angesetzt war, den Vergaser abgebaut und die Aufnahme des Chokezugs, deren Gewinde aufgeweitet war, durch Stauchen des Materials ringsum instandgesetzt. Gestern war er durch diesen altersbedingten Defekt praktisch die ganze Etappe mit "gezogenen Choke" gefahren. Die Aussis hier merken das nicht ...
Wir kamen pünktlich um 11.00 Uhr los, und da unser heutiges Ziel Katherine nur 80 km entfernt war, trafen wir schon um 13.00 Uhr ein. Wir warten jetzt eine Stunde, bis man den "glühenden" Motor des Carryall wieder anfassen kann und werden dann die Vergasereinstelung optimieren, damit das Ding endgültig wieder kultiviert läuft.
Da wir von hier erst übermorgen weiterfahren, hoffe ich den Leerlauf und die Kupplungseinstellung "unserer" Limo auch noch in den Griff zu kriegen. Bisher war ich nur mit den anderen Autos beschäftigt .
Sorry, dass ich bisher so viel Technisches geschrieben habe, aber das wird ab morgen besser. Wir werden Katherine Gorge besichtigen, eine Schlucht, in der man Schiffstouren machen kann. Das wird aber wohl morgen nichts, soll alles ausgebucht sein .
So viel für heute. Gruß an alle: Bine, Bill und Bernd
PS: Es gibt wohl auf facebook und Co. Bilder von unserer Tour, die von verschiedenen Leuten eingesetzt wurden. Unsere wenigen bisher gemachten Bilder haben wir an die WhatsApp-Gruppe "Die Goggoverrückten" geschickt. Zugang dafür erhaltet Ihr mit Hilfe von Coupehans, der Euch gern in diese Gruppe aufnimmt.


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RE: Gruß aus Down Under

#5 von goggobiber , 01.08.2024 10:50

Hallo Forum,

jetzt kann ich endlich eine alte Schuld begleichen:
Es war uns ja bisher nicht gelungen, unseren allerersten Bericht hier einzustellen. Dank des Enkels von Bob, der die Tour mitmacht und uns computermäßig Lichtjahre voraus ist, hat das nun geklappt:


Gruß aus Down Under

Am Montagnachmittag hatten wir es geschafft, pünktlich landete unser Flieger in Darwin. Unser Namensvetter David Bergman und Organisator Bob Billiards holten uns vom Flughafen ab.
Der Campingplatz, von dem aus wir starten wollen, liegt direkt neben dem Flugfeld, so dass wir nur 5 Minuten fahren mussten. Interessanterweise findet hier gerade ein internationales Militärmanöver statt, und stundenlang starteten laufend Düsenjäger zu Übungsflügen. Für einen Flugzeugfan wie mich ungeheuer interessant, die vielen verschiedenen Typen fast senkrecht in den Himmel steigen zu sehen. Einziger Nachteil: Es herrschte die ganze Zeit ein infernalischer Lärm, wodurch jede Unterhaltung unmöglich wurde. Abends wurde es dann leiser, und der Abend klang typisch australisch aus... richtig, mit einem zünftigen Barbeque.
Um 19.00 Uhr ist es hier dunkel und todmüde fielen wir um neun ins Bett.
Am Dienstag fuhren wir morgens in den Hafen und fanden ein nettes Lokal zum Frühstücken. Es folgte die Besichtigung eines alten Flugzeughangars aus Wellblech, den die Fluggesellschaft Qantas bald nach ihrer Gründung in den dreißiger Jahren baute. Heute beherbergt die grosse Halle ein Museum für alte Technik, wo von der kleinen Modell-Dampfmaschine bis zum riesigen Lokomobile unzählige historische Maschinen, Motorräder, Autos, Traktoren, Zapfsäulen, Werkzeuge und vieles mehr ausgestellt sind. Ein Schweizer Motorradfahrer, der dort gerade seine alte BMW restauriert, zeigte uns an mehreren Stahlträgern der Halle Einschusslöcher von japanischen Waffen aus dem 2. Weltkrieg. Er erzählte uns, dass Darwin damals unter stärkerem Beschuss litt als Pearl Harbour, was aber kaum bekannt sei.
Viel zu früh mussten wir unseren Besuch dort abbrechen, denn es kam die Nachricht, dass Wayne Hendy eingetroffen sei, der neben seinem Dart auch die Limousine im Trailer hatte, mit der wir fahren werden. Natürlich eine 400er Limo mit Kunststoffkarosserie, wie sie hier in Australien in den 50er und 60er Jahren gebaut wurden.
Nachmittags machten wir uns dann über den Carryall (australischer Goggo-Transporter) von David her, der zwei Mängel aufwies. Die Batterie wurde nicht geladen, und die Vorspur wies 47 mm (!) statt 1 mm auf.
Ersteres sah er als unproblematisch an und wollte nach jeder Tagesetappe die Batterie wieder neu laden. Ich hab den Regler mal ausgebaut und die Kontakte gereinigt sowie alle Anschlüsse fester angezogen, morgen nach unserer ersten Etappe werden wir wissen, ob es was genutzt hat. Mit der besagten Vorspur wären die Reifen wohl nach einigen hundert Kilometern ruiniert gewesen, mit provisorischen Mitteln konnten wir aber so ungefähr den geforderten einen mm einstellen. Die erste Etappe kann kommen, sie wird uns nach Pine Creek führen, ca. 250 km von hier entfernt. Düsenjägerlärm wird dann kein Thema mehr sein, dort gibt's nur einsames Outback.
Bilder hier anzuhängen müssen wir erst lernen, wir liefern sie nach, notfalls in der WhatsApp-Gruppe "Die =G=oggo-Verrückten".
Soviel für heute: Bine, Bill* und Bernd
* Bill ist unser Goggo-Freund aus Kalifornien, der uns daheim besucht hatte und dann mit hergekommen ist, um die Tour mitzumachen.


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RE: Gruß aus Down Under

#6 von goggobiber , 02.08.2024 02:56

Guten Morgen Forum,
grad' haben wir gefrühstückt und ein neuer Tag kann kommen.
Wir sind in Katherine auf einem sehr schönen Campingplatz und werden heute nachmittags doch eine Dampferfahrt machen (die Berliner sagen zu jedem Fahrgastschiff "Dampfer", auch wenn die Dinger längst andere Antriebe haben). Wir haben wider Erwarten doch noch Tickets bekommen.
Der kurze Weg gestern hier her verlief problemlos, auch wenn ich mehrmals fast einen Herzkasper bekommen hab', als der Führende links 'rausfuhr (ja, die fahren hier immer noch auf der "falschen" Seite). "Um Himmels Willen, was ist denn jetzt schon wieder?" Er wollte aber jedes Mal nur die Schlange vorbei lassen, die sich hinter uns angesammelt hatte. Man kann nur überholen, wenn man sehr weit vorausschauen kann, und oft ist es auch verboten, z.B. an Abzweigungen.
Der Weg führte durch grünes Buschland (in der Vergangenheit gab's wohl Regen), und einmal durchfuhren wir auch einen Buschbrand, der sich schon lange vorher durch eine große Rauchwolke ankündigte. Es brennt nur das trockene Gras und das tote Holz am Boden, die gesunden Bäume können das ab, und die entstehende Asche ist ein guter Dünger für einen zukünftigen Bewuchs. So sahen wir neben der Fahrbahn zwar brennend Flächen, konnten aber gefahrlos durchfahren. In einem Nebenweg waren zwei riesige Maschinen abgestellt, mit denen die Feuerwehr bei Bedarf große Schneisen in den Bewuchs hätte schlagen können, um das Feuer zu stoppen. Es war aber so klein, dass man es einfach abbrennen ließ.
Zum Schluss noch was Technisches: Das Schrauben an unseren Autos geschieht unter erschwerten Bedingungen, speziell der Motor vom Carryall ist nur von innen zugänglich. Die Sache wird nicht besser durch die Werkzeuge, die unsere australischen Goggo-Freunde mitführen: Ein großes Sortiment an Maulschlüsseln besteht zur Hälfte aus Zollgrößen, die am Goggo nun wirklich nicht gebraucht werden, und auch die beiden massiven Zimmermannshämmer gehören nicht wirklich ins Goggo-Bordwerkzeug. In Ermangelung eines kleinen Hammers musste ich das ausgeleierte Gewindegehäuse vom Carryall-Vergaser mit besagtem Zimmermannshammer zusammenstauchen, hoffentlich hält's 'ne Weile. Gern hätte ich den Eingang des Chokezugs irgendwie gesichert, aber so selbstverständliche Allround-Helfer wie Bindedraht oder Schnur sind nicht an Bord. Werde im nächsten Werkzeugladen versuchen, eine Tube Gewindesicherungsmittel zu bekommen. Im Moment tröste ich mich damit, dass ja bekanntlich nichts länger hält als ein Provisorium...
Liebe Grüße an alle in der Heimat: Bine, Bill und Bernd


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RE: Gruß aus Down Under

#7 von goggobiber , 02.08.2024 14:01

Hallo Forum,
erstmalig gelingt es uns gerade, vom Handy auf unser Tablet geschickte Bilder hier einzustellen. Wir sind ganz stolz auf uns , obwohl Ihr die Bilder sicher schon woanders gesehen habt. Das eine zeigt uns beim Instandsetzen des Kreuzgelenks der rechten Antriebswelle, das andere beim Verlassen unseres ersten Campingplatzes in Darwin.
Bei nächster Gelegenheit werde ich mal die Unterschiede unserer hiesigen Limo zu den deutschen Limos schildern.
Morgen starten wir zur dritten Etappe nach Bitter Springs, sind wieder nur 110 km, da bleibt sicher Zeit für den nächsten Bericht nebst Bildern.
Bis morgen grüßen Bine, Bill und Bernd


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Angefügte Bilder:
20240730_180421.jpg   20240731_094519.jpg  
 
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RE: Gruß aus Down Under

#8 von Umgog , 02.08.2024 15:23

Ich beneide euch, ist sicherlich eine riesige ErFahrung......weiterhin viel Spass.

lG Uwe

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RE: Gruß aus Down Under

#9 von Uwe , 02.08.2024 21:04

Hallo Bernd,
ich finde es irgendwie Klasse wie Du bei der spannenden Reise die Zeit findest, hier noch in die Tasten zu hauen und umfangreiche Erlebnisberichte zu schreiben. 1000 Dank. So, morgen schlappe 110 km bis Bitter Springs, da lohnt sich ja das Losfahren kaum. Das ist bei den Mataranka Hot Springs, da ist dann Entspannen angesagt und unbedingt schön auf dem warmen Wasser treiben lassen... Wenn ich mich recht erinnere, sind da in dem Bereich auch immer tausende von Flughunden unterwegs und sorgen bei Sonnenuntergang für eine phänomenale Geräuschkulisse.


 
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RE: Gruß aus Down Under

#10 von goggobiber , 04.08.2024 10:29

Von Termiten, Spinnen, Kakerlaken und anderem Getier

Der technische Teil ist heute schnell abgearbeitet: Alle Autos laufen wie der "Tasmanische Teufel" (könnt Ihr mal googeln), auch der Leerlauf bei unserer Limo und dem Carryall ist okay. Allerdings ist der Leerlauf bei beiden Autos am besten, wenn die Gemischschraube bis zum Anschlag eingedreht ist. Das deutet ja eigentlich auf Nebenluft hin, ich hab' aber nichts finden können. So sind wir die Etappen gestern und heute problemlos gefahren, auch weil wir uns auf eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h geeinigt hatten, um das Material zu schonen. Es ist auch ein wenig kühler geworden, was dem Carryall offensichtlich gut bekommt. Übrigens läuft er deswegen so gut, weil er keine kurze Transporter-Übersetzung besitzt, sondern eine solche von der Limousine.
Wir mussten nur einmal einen kurzen Stopp einlegen, weil sich beim Carryall der Kupplungsbolzen gelöst hatte und sich die Gänge nicht mehr wechseln ließen, was schnell behoben war. Seitdem ist alles okay, hoffentlich bleibt's so.
Was Spinnen betrifft, ist Australien ja berüchtigt für die giftigen Exemplare. Davon haben wir noch keine gesehen. Die harmlosen dürfen aber aus ihrem großen Netz die Badenden in den warmen Qellen beobachten, siehe Bild. Kakerlaken hat man ab uns zu mal im Zimmer, lässt sich wohl in warmen Ländern nicht ganz vermeiden. Die mag Bine zwar auch nicht, aber Spinnen sind schlimmer. Weniger eklig sind die Termiten, deren Hügel unseren Wegrand säumen.
Eigentlich bauen sie keine Hügel, sondern bis zu 3 m große Gebilde, die manchmal wie Figuren aussehen. Einigen davon haben die Touristen Hemden übergezogen und manchmal auch einen Hut aufgesetzt.
Das nächst größere Tier, abgesehen von den zahlreichen bunten Vögel, war ein Possum, das interessiert und gar nicht scheu um unseren BBQ-Platz schlich, um zu sehen, ob etwas für es abfallen würde. Man soll die Wildtiere ja nicht füttern, aber nachts hat sich das Viech garantiert über den offenen Mülleimer hergemacht, in dem unsere Reste lagen.
Känguruhs haben wir noch keine gesehen, außer die zahlreichen toten, die den Road-Trains zum Opfer gefallen waren. Die Viecher liegen nachts auf der Straße, weil es dort schön warm ist, und die Trucker brauchen gar nicht versuchen, zu bremsen, ihr Anhalteweg liegt wohl bei mehreren hundert Metern. So verwesen sie im Straßengraben, oder die Raubvögel machen sich über sie her. So leid sie einem tun, sie sind wegen ihrer Vielzahl schon lange eine echte Plage, und sie durch Jagd zu dezimieren ist auch keine Lösung, weil die Aussis sie nicht essen wollen. In Deutschland wird Känguruhfleisch schon gegessen, hat aber keinen typischen Eigengeschmack und ist nur mit BBQ-Sauce genießbar.
In unserem letzten Quartier Mataranka liefen dutzende Pfauen frei herum und sahen sich interessiert nach Futter um. Im dortigen Pub trafen wir auch eine Gruppe von Motorradfahrern, von denen einer zwei kleine Hunde dabei hatte. Sie saßen während der Fahrt in einer offenen Kiste auf dem Gepäckträger und hatten spezielle Windschutzbrillen auf, um ihre Augen zu schützen. Bine und alle Herumstehenden waren ganz begeistert und machten eifrig Bilder.
Vor lauter Tieren habe ich ganz vergessen zu erwähnen, daß gestern Abend auf unserem Campingplatz eine Rock- und Country-Band spielte, und zwar richtig gut. Sie fährt von Campingplatz zu Campingplatz und hat im Auflieger ihres Trucks die Bühne aufgebaut, so dass sie nur den Anhänger aufklappen muss und loslegen kann. Wir haben gerätselt, wie die allein bei den Kosten für den Truck auf ihre Kosten kommen, denn Eintritt wurde nicht erhoben...
Weiter mit den Tieren: Heute sind wir im weltbekannten Daly-Waters-Pub gelandet, der sich seit unserem letzten Besuch vor 22 Jahren
gewaltig verändert hat. Er ist erheblich größer geworden und nebenan ist ein Campingplatz entstanden. Unverändert hängen hunderte BH's über'm Tresen, es müssen ganze Scharen von Frauen mit Wipp-Wapp-Effekt hier nach durchzechtem Abend 'rausgegangen sein...
Aber ich wollte ja von Tieren erzählen: Vor dem Pub, der aussieht wie früher im wilden Westen, standen zwei Pferde, die nicht festgemacht waren und sich bereitwillig streicheln ließen. Wenig später lief eine Rinderherde durch die Straße, auch wie früher im wilden Westen.Teilweise hatten sie gewaltige Hörner, siehe Bilder. Dann kamen noch ein paar Esel dazu, Tier-Fan Bine war in ihrem Element.
So, jetzt habt Ihr alle Viecher kennengelernt, die uns bisher begegnet sind. Jetzt versuche ich, die Bilder zu senden, die wir bisher gemacht haben. Texte dazu kann ich nicht machen, alles, was ich bisher geschrieben habe, kommt in den Bildern vor.


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NACHTRAG

#11 von goggobiber , 04.08.2024 11:14

Kurz nachdem ich den vorigen Bericht gesendet habe, ist mir eingefallen, dass ich das wichtigste Tier vergessen hab': Krokodile
Wir haben doch gestern noch unsere "Dampfer"fahrt gemacht und dabei natürlich ein halbes Dutzend Süsswasserkrokodile beobachten können. Das sind die harmloseren. Der Schiffsführer erklärte uns, dass man sie ganz leicht von Salzwasserkrokodilen unterscheiden könnte: Man muss nur ins Wasser springen, die Süßwasserexemplare beißen nur, die anderen fressen einen auf. Wir haben sorgsam darauf geachtet, dass das Schiff nicht schaukelt und womöglich kentert...
Jetzt sitzen wir im Biergarten des Pubs, wo ein Countrysänger auftritt. Pizza ist schon gegessen, als wir erkennen, dass das äußerst sensible Internet oder Wlan weg ist. Gut, dass dieser Text irgendwie gespeichert wird und nicht verloren ist. Irgendwann liefern wir dann auch die Bilder.

Gruß an alle von Bine, Bill und Bernd


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RE: NACHTRAG

#12 von Voss Rudi , 04.08.2024 11:42

Hallo zusammen vielen vielen Dank für die tollen Berichte weiter so.
Grüße aus dem Allgäu

 
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RE: Noch 'n NACHTRAG

#13 von goggobiber , 04.08.2024 11:44

Natürlich hingen die von Uwe erwähnten Flughunde (heißen hier Flying Foxes) "immernoch" in den Bäumen und machten einen Heidenlärm. Eine weitere Tiergattung, die ich vergessen hatte.
Grad' stellen wir fest, dass das Senden der Bilder von Bines Handy auf mein Tablet, womit ich diese Berichte schreibe, "ewig" dauert und nicht zu praktizieren ist. Alle, die Bilder sehen wollen, müssen bitte bei derWhatsApp-Gruppe "Die Goggoverrückten" nachsehen, siehe in einem der vorigen Berichte.
Soviel für heute: Bine, Bill und Bernd


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RE: Schon eine Woche rum!

#14 von goggobiber , 05.08.2024 10:11

Moin Goggo-Freaks,
nach all den Mädchenetappen der vergangenen Tage hatten wir heute endlich mal 'ne "Männerdistanz" vor uns: 270 km nach Renner Springs.
Wir sind schon um halb neun losgefahren, aber unterwegs passierte absolut nix, so dass wir schon nach 4 Stunden am Ziel waren. Ach so, die kleine tägliche Migräne konnte sich der Carryall doch nicht verkneifen: Der Bolzen am vorderen Ende des Kupplungsseils fiel 'raus, da muss sich der Sicherungssplint, falls jemals einer drin war, selbstständig gemacht haben. Zum Glück ist der Bowdenzug beim Carryall oben am Pedal eingehängt, so dass wir nicht unter den Wagen kriechen mussten, um die Bodenklappe zu öffnen. Diese Störung war schnell behoben und kostete uns keine Verzögerung. Und auch ein "Defekt" an unserer Limo war nicht der Rede wert: nach einer Stunde Fahrzeit waren die Sonnenblenden durch das Vibrieren des Wagens immer so weit heruntergekommen, dass unser Sichtfeld eingeschränkt wurde. Da neben dem Beifahrersitz ein Schraubenzieher lag, konnten wir das während der Fahrt beheben.
Was machen wir nun mit dem angebrochenen Nachmittag? Na klar, für's Forum schreiben!
Gestern und heute war der Himmel nicht mehr blitzeblau, sondern von einigen weißen Wolken besiedelt. Sieht erstens besser aus und ist auch immer dann willkommen, wenn solche Wolke mal ihren Schatten auf unseren Highway wirft.
"Highway" hört sich toll an, ist aber nicht vergleichbar mit einem solchen in den USA oder einer deutschen Autobahn: Es ist einfach nur 'ne Landstraße wie unsere Bundesstraßen und die entgenkommen Roadtrains versetzen einem Goggo immer einen ganz schönen Luftstoß, denn sie dürfen hier 100 km/h fahren, und das tun sie auch mindestens.
Jetzt sitzen wir hier ungeheuer entspannt (apropos Unheuer: wo ist Bine eigentlich? Die wollte mir doch beim Bildereinstellen helfen -;) vor dem Restaurant der Tankstelle unter einem Schattendach und trinken "Iced Coffee". Man kann ja nicht am frühen Nachmittag schon mit Bier anfangen...
Gestern abend und heute früh in Daly Waters waren wir von begeistert fotografierenden Touristen umringt, von denen sich viele noch an das "Gee, Ohh, Gee, Gee, Ohh" aus der damaligen TV-Werbung erinnerten. War irgendwann in unserer Jugend...
Der Daly-Waters-Pub hat vor ein paar Jahren seinen Besitzer gewechselt, der die historische Kneipe so belassen hat, wie sie war. Drum herum ist aber ein riesiges Campingareal entstanden, und auch ein Museum mit alten Autos, Motorrädern und allem zu diesem Thema gehört dazu. Es waren Himel und Menschen da und der Biergarten abends überfüllt, für Bine fast schon zu viel Trubel. Wir hatten den Pub noch so in Erinnerung, wir er vor 22 Jahren war: klein, urig und höchstens halb voll. Aber der neue Besitzer hat dutzende neue Campinghäuser gebaut, die sich ja auch rentieren müssen.
Den ollen Hubschrauber, der auf der anderen Straßenseite steht, hatten wir noch in Erinnerung.
Und das Gästebuch am Eingang gibt's auch noch, aber unsere heimliche Hoffnung, das alte Gästebuch von 2002 einsehen zu können, war vergebens: Spätestens beim Besitzwechsel war es wohl abhanden gekommen.
Soviel für heute und viele Grüße von Bernd, der jetzt auch weiss, wo Bine und Bill sind: Im Swimmingpool!


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Angefügte Bilder:
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RE: Schon eine Woche rum!

#15 von goggobiber , 05.08.2024 10:26

Zu flüchtig Korrektur gelesen: Möchte hiermit das "ge" nachliefern, das ich bei "Ungeheuer" vergessen hatte sowie das fehlende "m" von "Himmel".
Sorry, aber ich übe noch auf diesem bloody Tablet...: Bernd


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RE: Goggo-Sunset

#16 von goggobiber , 05.08.2024 10:49

Ohne Worte...


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RE: Goggo-Sunset

#17 von goggobiber , 06.08.2024 12:15

Wir kommen zügig voran.
Heute haben wir die 270-km-Etappe von Renner Springs nach Devil's Marbles geschafft, und zwar ohne große Probleme. Nur der Carryall hatte wieder zwei kurze Migräneanfälle: Plötzlich begann er zu hupen und hörte nicht mehr auf. Vielleicht wollte er auf ein Unwohlsein hinweisen, das ihn plagte: Sein Auspuff war immer lauter geworden und verlangte nach Zuwendung: Ein Bolzen war schon verloren gegangen, die anderen waren alle lose. Das war schnell behoben und hielt uns nicht wirklich auf. Es dürfte auch das letzte Teil sein, was sich lösen kann, alle anderen hatten wir ja schon ---, obwohl, am Lüfterrad waren wir noch nicht dran... ;-)
Die Strecke heute führte erstmalig durch hügeliges Gelände, in dem die Straße auch mal Kurven hatte, eine nette Abwechslung. Den ganzen Tag begleitete uns ein starker Wind von schräg vorn, der den Benzinverbrauch in die Höhe getrieben haben dürfte. Messen können wir das nicht, weil wir alle zusammen immer aus mitgeführten Kanistern betankt werden.
Wir legten einen Stopp an einer ehemaligen Telegrafenstation ein, von der aus früher Nachrichten durch das Land weitergeleitet wurden. Per Morsezeichen wurden die News von einer zur nächsten Station gesendet. Auf diese Weise brauchte eine Nachricht bis nach England 7 Stunden. Heute dauert's Sekunden, bis jeder Winkel der Erde wichtige Ereignisse erfährt...
Immer, wenn unsere Straße mal über den Gipfel eines Hügels führte, hatte man einen herrlichen Ausblick über die Umgebung, ähnlich wie bei einem Rundflug. Bisher war alles flach und man konnte aus dem Goggo nur ein paar Meter in das Buschland rechts und links sehen.
Unser Campingplatz ist ca. 10 km von den Devils Marbles entfernt. Von diesen Riesenmurmeln glauben die Eingeborenen, dass es sich um die Eier der Regenbogenschlange handelt. "Devils Marbles" haben wohl die Einwanderer erfunden. Morgen werden wir die Kugeln näher in Augenschein nehmen, wir bleiben hier 2 Nächte. Jetzt ist erst mal Dinner angesagt. Das Essen in den Campingplatzrestaurants ist nicht schlecht und die Portionen sind reichlich, so dass ich öfter mit Bine eine Mahlzeit teile. Im Moment sitzen noch alle vor unserem "Room" und genießen ihr Bier.
Ich wollte Euch ja noch von den Unterschieden der hiesigen Goggos zu unseren erzählen. Der größte ist natürlich das Karosseriematerial: Sie besteht nicht aus Blech, sondern aus Polyester.
Bill Buckle hatte am Anfang eine Coupe's und Limos aus Deutschland importiert, dann aber bemerkt, dass die Einfuhrsteuer enorm hoch war. Bei der Einfuhr von einzelnen Ersatzteilen war sie erheblich niedriger und so beschloss er, die Karosserien selbst zu bauen und nur Bodengruppen mit Motor, Achsen und Innenausstattung zu importieren. Die Fertigung von Fiberglaskarosserien ist eine sehr aufwändige Handarbeit, erspart aber immerhin schweineteure Blechpressen. So wurde Bill Buckle zu einem Pionier der Glasfaserverarbeitung und wie man sieht, haben viele Karosserien bis heute überlebt.
Auf den ersten Blick sehen sie absolut wie unsere aus, aber es fehlt die umlaufende Regenrinne, die bei der Blechkarosse durch die Verbindung von Dach und Unterteil entsteht. Dann ist das Lenkrad natürlich auf der anderen Seite, wir sind anfangs zum Einsteigen immer zur falschen Seite gegangen.
Grüße von allen senden Bine, Bill und Bernd.


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RE: Goggo-Sunset

#18 von goggobiber , 07.08.2024 07:32

Erneuter Migräneanfall am Carryall
Nach dem Frühstück sind wir zur Besichtigung der Devils Marbles gefahren.
Unsere Limo sprang nicht an, weil der Anlasser nur ein paar müde Umdrehungen machte. Mit Anschieben ging es dann und wir unternahmen eine ausgiebige Wanderung durch das Gebiet der runden Steine. Auf einem Areal von vielleicht einem Quadratkilometer liegen unzählige riesige Felsen, nicht alle kugelförmig, aber doch erstaunlich viele. Sie bestehen aus Granit und die Witterung zersetzt ihre Oberfläche mit der Zeit so, daß die oberen Schichten abplatzen wie bei einer Zwiebel.
Da dort ein schöner Rastplatz war, nahmen wir eine kleine Zwischenmahlzeit ein: Pilzsuppe und dazu Kaffee oder Tee. Dank mitgeführtem Eqipement wie Gaskocher, Kannen und Töpfen war die Zubereitung kein Problem.
Beim Rückstart musste unsere Limo erneut angeschoben werden. Da die Batterie neu ist und wartngsfrei, lädt eventuell unsere Lichtmaschine nicht mehr. Im Laufe des Nachmittags werden wir uns das näher ansehen.
Wenig erfreulich auch das Fehlen jeglicher Dämpfung am vorderen rechten Stoßdämpfer vom Carryall. Ein tiefes Schlagloch, von denen es hier neben der Fahrbahn sehr viele gibt, hat ihn wohl zerstört, sein Öl ist ausgelaufen. Das passiert natürlich nicht mal eben so, sondern sein Herrchen hat kürzere Dämpfer vom Dart eingebaut, "weil es besser aussieht". In der Tat liegt der Carryall, wie auch unsere Transporter in Deutschland, vorn deutlich höher als hinten, was sich aber, mit Passagieren und Gepäck beladen, ausgleicht. Die kurzen Stoßdämpfer haben natürlich auch kürzere Federn und der Federweg ist beim Carryall im Moment so kurz, daß der Dämpfer bei tiefen Schlaglöchern viel zu früh an seinen Anschlag kommt und sich selbst zerstört. Aussehen ist eben nicht alles im Leben...
Angeblich werden wir in einigen Tagen längere Dämpfer zugeschickt bekommen, die wir dann in Alice Springs einbauen können. Hoffentlich klappt's, das Fahren ohne Dämpferwirkung ist nur auf topfebener Strecke möglich und speziell bei höherer Geschwindigkeit kein Vergnügen.
Die paar Bilder, die ich gestern und vorgestern hier mitgeschickt habe, sind mit dem Tablet gemacht, das angeblich so eine schlechte Kamera hat. Ich finde sie aber durchaus akzeptabel und sie haben den Vorteil, daß ich sie direkt hier einstellen kann, während wir Bines Handyfotos nur sehr schwer auf's Tablet bekommen und lieber an die WhatsApp-Gruppe schicken. Hat Coupehans alle, die das wollten, in die Gruppe aufgenommen? Ihr erreicht ihn hier übers Forum mit einer privaten Mail (PM).
So viel für den Moment. Jetzt ist freier Nachmittag und morgen geht's weiter.
Viele Grüße vom anderen Ende der Welt: Bine, Bill und Bernd


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RE: Goggo-Sunset

#19 von Uwe , 07.08.2024 22:18

Sehr beeindruckend, die Devils Marbles. Danke für die schönen Fotos.
Hoffe, dass bei Eurer Limousine nur mal wieder, wie zuvor, eine Wartungs-Nachlässigkeit ursächlich ist, abgenudelte Kohlebürsten evtl.?
Das "Dämpferexperiment" aus optischen Gründen beim CarryAll ist ja ohne Worte, da gehört wohl wie beim "normalen" TL die Dämpfervariante vom Coupé hinten rein.
Neeneenee. Gute Weiterfahrt nach Alice!


 
Uwe
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RE: Eine Zündspule rächt sich für falsche Behandlung

#20 von goggobiber , 08.08.2024 07:40

Hallo Forum,
Gestern haben wir versucht, Bilder vom eigenen Tablet anzuhängen, aber wohl vergeblich. Ich weiß nicht, ob es ein minderwertiges und ein hochwertiges WLAN gibt, aber wir merkten schon beim Absenden, daß etwas nicht rund lief: nach 5 Minuten war erst ein Bild von Vieren 'rausgegangen und weiter ging nichts. Ihr müsst Euch also mit den WhatsApp-Bildern trösten, vielleicht versuche ich es auch hier erneut, wir sind in Ti Tree und das Internet scheint hier gut zu funktionieren.
Heute sind wir schon um 12.00 Uhr nach 200 km hier angekommen, unterbrochen nur von einem kurzen Stop nach den ersten 100 Metern, weil bei Waynes Dart eine Zündspule ausfiel. Er hatte gestern für längere Zeit vergessen, die Zündung auszuschalten, und das nehmen die Spulen manchmal übel.
Am Weg lag noch eine Siedlung der hiesigen Ureinwohner, in die wir abbogen zwecks Besichtigung. Die leben aber in den gleichen Häusern wie alle anderen Australier auch, nur die Grundstücke sind unaufgeräumter, scheinbar werfen die nichts weg und sammeln alles. Natürlich gibt's auch noch die nicht zivilisierten Ureinwohner, aber die leben tiefer im Busch und man bekommt sie kaum zu Gesicht.
Ansonsten war nix los auf dieser Etappe, ich fuhr erstmalig das größte Auto unserer kleinen Karawane, einen Ford mit gewaltigem Auflieger, in den 2 Goggos und auch noch Waynes Bett und Frühstückstisch passen.
Nach der halben Strecke begann es wieder hügelig zu werden, normale Berge wechselten sich mit Tafelbergen ab, was natürlich besser aussieht als das ewig flache Buschland.
Von unserem heuigen Ziel Ti Tree haben wir nichts wiedererkannt. Nach 22 Jahren sind die Gebäude saniert, das Gelände ist größer geworden, um mehr Campern Platz zu bieten, und viele neue Cabins und ein Swimmingpool sind neu errichtet. Nur der Laden und der daneben liegende Pub nebst Bar sind innen noch unverändert.
Inzwischen sind die Temperauen erträglich geworden, nachts ist es fast zu kalt und morgens beim Aufstehen sowieso. Wir haben 3 Tage gebraucht, bis wir heraus hatten, wie die Heizfunktion der Klimaanlage aktiviert wird. Freue mich schon auf morgen früh ;-)
Mittags bei unserem Eintreffen haben wir sofort im Internet nachgesehen, wo die Stoßdämpfer für den CarryAll zur Zeit sind: sie warten schon auf uns in Alice Springs .
Es ist jetzt 15.00 Uhr, die anderen sind bei den Waschmaschinen, heute ist der erste Waschtag unserer Tour. Falls im Lauf des Tages noch was passiert, melde ich mich nochmal. Und tschüs.


Gott schütze mich vor Eis und Wind und Autos, die von heute sind.

 
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RE: Eine Zündspule rächt sich für falsche Behandlung

#21 von goggobiber , 09.08.2024 11:54

Ein Tag (fast) ohne Probleme
Nach erneut zweihundert Kilometern Fahrt sind wir heute kurz nach zwölf in Alice Springs angekommen. Zuvor hatte Wayne noch den Abstand eines Zündkontakts wieder hergestellt, der nicht mehr abhob. Seine Zündspule war also gar nicht Schuld daran gewesen, dass sein Dart nur auf einem Zylinder lief. Das merkte man aber erst, wenn der Motor warm war, vorher lief er.
Auf dem Weg hierher traf es dann wieder den ... erraten: CarryAll. Daran war aber eine konstruktive Schwäche schuld, kein Wartungsrückstand. Nach ca. 100 km traten Aussetzer auf, die sich als Benzinmangel herausstellten. Der Tank war zwar halb voll, aber der Benzindruck reichte nicht mehr aus, um die bei der Wärme (und der heutigen Benzin"qualität") unvermeidlichen Dampfblasen zu überwinden. Der CarryAll hat den Tank im Motorraum, sein Benzin wird schon vor Gebrauch wärmer, auch weil die Einlasskiemen für die Kühlluft sehr klein sind. Unsere Limousine zeigt diese lästige Erscheinung nicht, weil der Motorraum wohl einige Grad kühler bleibt. Der Unterschied ist gering, aber bei hohen Temperaturen haben wir dieses Problem auf der Route 66 auch gehabt. Abhilfe schafft eine Benzinpumpe, z.B. vom shopper oder eine elektrisch angetriebene. Dazu muss nur der Vergaser umgerüstet werden, keine große Sache. Die beiden Darts können ihren Tank übrigens auch nicht leerfahren, aus dem gleichen Grund. Nach dem Volltanken lief der Carryall dann wieder wie der Tasmanische Teufel (habt Ihr schon gegoogelt?)
Der erste Weg in Alice Springs führte zum Postamt, wo die Stoßdämpfer für den CarryAll auf uns warteten. Dann erreichten wir unseren Campingplatz, der diesmal sehr schöne, geräumige Cabins für uns bereit hielt. Das hatten wir schon viel schlechter...
Sofort nach Einzug machten wir uns ans Montieren der neuen Dämpfer, von denen einer neu, der andere gebraucht war. Etwas verwirrt schauten wir uns an, als wir sahen, daß sie genau die gleiche Länge aufwiesen wie die bisherigen. Außerdem war einer 1 cm länger als der andere. Immerhin waren sie dicht und wir bauten sie ein. Nach dem Hin- und herschieben des Wagens standen die Räder mit normalem positiven Sturz, was zunächst unerklärlich war, weil sie vorher extrem negativ standen. Meine Hoffnung ist, dass die Federn der Dämpfer stärker sind und der Wagen deshalb jetzt wieder in der gewünschten Höhe steht.
Lösen können wir das Rätsel erst morgen, jetzt ist BBQ angesagt. Morgen soll's in den Zoo gehen, wir bleiben ja 2 Nächte hier und haben deshalb mit dem Schrauben keine Zeitnot.
Bis morgen: B. B. und B.


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RE: Eine Zündspule rächt sich für falsche Behandlung

#22 von goggobiber , 10.08.2024 10:19

P L U M P S !!
Das war der Stein, der mir grad' eben vom Herzen fiel, als David mit dem CarryAll von einer kurzen Probefahrt zurück kam!. Die Räder stehen mit normalem positiven Sturz, also sind die Federn tatsächlich stärker und das Auto wird sich wieder normal fahren.
Nach unserem Zoobesuch heute hatten wir am CarryAll außerdem noch alle Auspuffbolzen mit frisch gekauften Federringen versehen, weil vorher keine verbaut waren. Da hilft natürlich auch dreimaliges Nachziehen nicht, wenn die Dinger fehlen (ein wenig Englisch für Anfänger, weil unser Beitrag heute recht kurz ausfällt: Unterlegscheiben sind Washer, Federn sind Springs und Federringe demzufolge Springwasher. Wir lernen hier kräftig dazu )
Im Zoo vorhin haben wir nette Tiere gesehen, abgesehen von den Spinnen, die Bine ja nicht leiden kann.
Jetzt lockt der Biergarten mit eigener Brauerei, der ganz in der Nähe auf uns wartet und wo es auch dunkles Bier gibt. Durst hat man hier immer, und man muss sich zusammenreißen, dass man nicht schon vormittags mit Biertrinken beginnt
Mehr gibt's heute nicht zu erzählen, es grüßen Bine, Bill und Bernd.


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Das hätte auch schief gehen können...

#23 von goggobiber , 11.08.2024 10:47

Zuerst das Positive: Der CarryAĺl fährt sich wieder völlig normal. So sind wir dann nach dem gemütlichen Abend gestern in der Brauerei, wo es leckeres Schwarzbier gab (ähnlich wie Guinness), heute zu einem LKW- und Eisenbahnmuseum gefahren. Wir sind einen Tag länger hier, als ich glaubte, und so haben wir diese sehenswerte Ausstellung besucht.
Riesige Trucks aller Baujahre und Typen, aber auch sauber restaurierte Motoren und Maschinen lohnten den Besuch. Auch ein ganzer alter Zug des "Ghan" (googelt mal!) war zu sehen, mit gemütlichen, holzgetäfelten Abteilen, einer Bar und großer Küche zur Verpflegung der Reisenden. Die "Bretterklasse" dagegen verfügte nur über offene Waggons ohne Fenster mit harten Sitzbänken.
Auf dem Heimweg steuerten wir noch einen Hügel an, auf dessen Gipfel ein Denkmal für die in allen Kriegen gefallenen Australier steht. Von hier hat man einen tollen Überblick über die Stadt, die von kleinen Bergen umgeben ist.
Zurück auf dem Campingplatz machte ich mich auf die Suche nach dem Dauerhupen beim CarryAll, wo David ja nur provisorisch ein Kabel abgezogen hatte, um den Lärm zu beenden. Als ich den Hupenknopf abzog, glaubte ich im ersten Augenblick, nicht richtig zu sehen: Die Mutter, die das Lenkrad am Lenkrohr festhalten soll, lag lose daneben. Da sie beim Drehen des Lenkrads ab und zu den Hupenkontakt berührte, hupte es dann scheinbar grundlos.
Zum Glück saß das Lenkrad sehr fest auf der Lenksäule, der CarryAll hätte sonst irgendwann "die Kurve nicht bekommen", mit nicht voraussehbaren Folgen...
Nun sind alle Autos wieder startklar für morgen, wo wir zum Ayers Rock aufbrechen, der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit Australiens. Für die Ureinwohner ist er eine heilige Stätte, sie nennen ihn Uluru, und darf seit einigen Jahren nicht mehr betreten werden. Vorher konnte man 'raufklettern, wobei etliche "Bergsteiger" zuerst ins Rutschen und dann um's Leben kamen. Das Gestein ist sehr glatt und früher gab es weiter oben ein Geländer, das einige aber gar nicht erreichten...
Zum Abschied von Alice Springs ist heute Abend nochmal BBQ angesagt, immer wieder lecker.
Gruß an alle von Bine, Bill und Bernd


Gott schütze mich vor Eis und Wind und Autos, die von heute sind.

Angefügte Bilder:
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RE: Goggo-Sunset

#24 von meykel , 11.08.2024 20:31

Aussehen iss nicht alles im Leben.. 🤣🤣🤣🤣
Bernhard, du Pööt....
Ich brech zusammen...
Eine lustige Weiterfahrt wünscht euch..
Meykel 🤭

 
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Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben...

#25 von goggobiber , 12.08.2024 13:02

Nach dem Start heute früh lief alles optimal und nach einer halben Stunde zügiger Fahrt begann ich, zu überlegen, was ich nach der Ankunft schreiben würde: "Erster Tag ohne Probleme" oder so ähnlich. Aber... siehe Überschrift!
Nach einer Stunde fuhr Wayne links 'ran, weil sein Dart nur noch auf einem Zylinder lief. Weil der Motor viel zu warm war, um daran zu arbeiten, lud er den Dart in seinen Trailer, um abends nach dem Rechten zu sehen.
Zehn Kilometer vor dem Ziel dann die gleichen Symptome am CarryAll von David. Wir beschlossen, trotzdem bis nach Erldunda weiterzufahren, weil's sich dort besser arbeiten ließ.
Bei unserem Eintreffen am Ziel stießen wir auf 30 Citroen 2CV-Enten, die ihren jährlichen "Australian Raid" durchführten (könnt ja mal googeln). Sie sind hauptsächlich auf unbefestigten Straßen unterwegs, für die Federung der Enten ideales Terrain. Die Kunststoff-Karosserien unserer Goggos hätte es schon nach wenigen Kilometern zerrissen...
Als Wayne seinen Dart zum Reparieren hoch nahm, lief Benzin in Strömen aus. Ohne nachzusehen, was an seinem Vergaser eigentlich los war (Schwimmer defekt, Schwimmernadel defekt oder verrutscht), baute er einfach den Vergaser seines Reservemotors ein. Der war vorher schon mal drin, wurde von ihm aber getauscht, weil der Dart mit ihm angeblich 10 Liter verbrauchte...
Dann stellte er den Abstand der Zündkontakte wieder her, den Zündzeitpunkt justierte er mittels eines Zollstocks!!! Laufen tut der Motor nun wieder, mal sehen, wie lange...
Wir sahen uns inzwischen die Kontakte des CarryAll an, der rechte öffnete nicht. Das war schnell behoben, eine Einstellung des Zündzeitpunkts war jedoch nicht möglich: David besitzt zwar einen Zündeinsteller, der liegt aber zuhause..., genau wie das Fett für die Kontakte, das dringend notwendig ist, wenn sich die Fiberklötzchen nicht vorschnell abnutzen sollen.
Wir spülten den Ärger des Tages mit zwei Bier herunter uns sind gespannt, was der morgige Tag bringt: Dann geht's zum Ayers Rock.
Kleine Entschädigung: Die Landschaft wird immer interessanter und schöner, viele vom Eisenoxyd rot gefärbte Berge rechts und links der Route.
Gute Nacht: B, B und B.
PS: Auf dem heutigen Trip haben wir einen Zwischenstopp an einer Kamelfarm eingelegt. Leider war dort weit und breit kein Kamel zu sehen, darum nur ein Bild von einem künstlichen.


Gott schütze mich vor Eis und Wind und Autos, die von heute sind.

Angefügte Bilder:
20240812_095801.jpg  
 
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