Von Termiten, Spinnen, Kakerlaken und anderem Getier
Der technische Teil ist heute schnell abgearbeitet: Alle Autos laufen wie der "Tasmanische Teufel" (könnt Ihr mal googeln), auch der Leerlauf bei unserer Limo und dem Carryall ist okay. Allerdings ist der Leerlauf bei beiden Autos am besten, wenn die Gemischschraube bis zum Anschlag eingedreht ist. Das deutet ja eigentlich auf Nebenluft hin, ich hab' aber nichts finden können. So sind wir die Etappen gestern und heute problemlos gefahren, auch weil wir uns auf eine Höchstgeschwindigkeit von 75 km/h geeinigt hatten, um das Material zu schonen. Es ist auch ein wenig kühler geworden, was dem Carryall offensichtlich gut bekommt. Übrigens läuft er deswegen so gut, weil er keine kurze Transporter-Übersetzung besitzt, sondern eine solche von der Limousine.
Wir mussten nur einmal einen kurzen Stopp einlegen, weil sich beim Carryall der Kupplungsbolzen gelöst hatte und sich die Gänge nicht mehr wechseln ließen, was schnell behoben war. Seitdem ist alles okay, hoffentlich bleibt's so.
Was Spinnen betrifft, ist Australien ja berüchtigt für die giftigen Exemplare. Davon haben wir noch keine gesehen. Die harmlosen dürfen aber aus ihrem großen Netz die Badenden in den warmen Qellen beobachten, siehe Bild. Kakerlaken hat man ab uns zu mal im Zimmer, lässt sich wohl in warmen Ländern nicht ganz vermeiden. Die mag Bine zwar auch nicht, aber Spinnen sind schlimmer. Weniger eklig sind die Termiten, deren Hügel unseren Wegrand säumen.
Eigentlich bauen sie keine Hügel, sondern bis zu 3 m große Gebilde, die manchmal wie Figuren aussehen. Einigen davon haben die Touristen Hemden übergezogen und manchmal auch einen Hut aufgesetzt.
Das nächst größere Tier, abgesehen von den zahlreichen bunten Vögel, war ein Possum, das interessiert und gar nicht scheu um unseren BBQ-Platz schlich, um zu sehen, ob etwas für es abfallen würde. Man soll die Wildtiere ja nicht füttern, aber nachts hat sich das Viech garantiert über den offenen Mülleimer hergemacht, in dem unsere Reste lagen.
Känguruhs haben wir noch keine gesehen, außer die zahlreichen toten, die den Road-Trains zum Opfer gefallen waren. Die Viecher liegen nachts auf der Straße, weil es dort schön warm ist, und die Trucker brauchen gar nicht versuchen, zu bremsen, ihr Anhalteweg liegt wohl bei mehreren hundert Metern. So verwesen sie im Straßengraben, oder die Raubvögel machen sich über sie her. So leid sie einem tun, sie sind wegen ihrer Vielzahl schon lange eine echte Plage, und sie durch Jagd zu dezimieren ist auch keine Lösung, weil die Aussis sie nicht essen wollen. In Deutschland wird Känguruhfleisch schon gegessen, hat aber keinen typischen Eigengeschmack und ist nur mit BBQ-Sauce genießbar.
In unserem letzten Quartier Mataranka liefen dutzende Pfauen frei herum und sahen sich interessiert nach Futter um. Im dortigen Pub trafen wir auch eine Gruppe von Motorradfahrern, von denen einer zwei kleine Hunde dabei hatte. Sie saßen während der Fahrt in einer offenen Kiste auf dem Gepäckträger und hatten spezielle Windschutzbrillen auf, um ihre Augen zu schützen. Bine und alle Herumstehenden waren ganz begeistert und machten eifrig Bilder.
Vor lauter Tieren habe ich ganz vergessen zu erwähnen, daß gestern Abend auf unserem Campingplatz eine Rock- und Country-Band spielte, und zwar richtig gut. Sie fährt von Campingplatz zu Campingplatz und hat im Auflieger ihres Trucks die Bühne aufgebaut, so dass sie nur den Anhänger aufklappen muss und loslegen kann. Wir haben gerätselt, wie die allein bei den Kosten für den Truck auf ihre Kosten kommen, denn Eintritt wurde nicht erhoben...
Weiter mit den Tieren: Heute sind wir im weltbekannten Daly-Waters-Pub gelandet, der sich seit unserem letzten Besuch vor 22 Jahren
gewaltig verändert hat. Er ist erheblich größer geworden und nebenan ist ein Campingplatz entstanden. Unverändert hängen hunderte BH's über'm Tresen, es müssen ganze Scharen von Frauen mit Wipp-Wapp-Effekt hier nach durchzechtem Abend 'rausgegangen sein...
Aber ich wollte ja von Tieren erzählen: Vor dem Pub, der aussieht wie früher im wilden Westen, standen zwei Pferde, die nicht festgemacht waren und sich bereitwillig streicheln ließen. Wenig später lief eine Rinderherde durch die Straße, auch wie früher im wilden Westen.Teilweise hatten sie gewaltige Hörner, siehe Bilder. Dann kamen noch ein paar Esel dazu, Tier-Fan Bine war in ihrem Element.
So, jetzt habt Ihr alle Viecher kennengelernt, die uns bisher begegnet sind. Jetzt versuche ich, die Bilder zu senden, die wir bisher gemacht haben. Texte dazu kann ich nicht machen, alles, was ich bisher geschrieben habe, kommt in den Bildern vor.